An der Hollestraße 7 in Essen wurden in den 1990er Jahren zwei Hochhaustürme gebaut, die durch einen Sockel bis in das vierte Obergeschoss verbunden sind. Nach der Prüfung durch den technischen Sachverständigen wurden zahlreiche Mängel im Brandschutz festgestellt.

Das Problem:
Im Gefahrenfall springt ein Notstromaggregat an. An dieses wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche sicherheitstechnische Anlagen angeschlossen. Feuerwehraufzug, Notbeleuchtung, Fahrstühle: Im Gefahrenfall müsste alles gleichzeitig versorgt werden. In der Summe wäre die Belastung für das dieselbetriebene Aggregat aber zu groß. Es wäre überfordert und könnte die Nennleistung nicht bringen, um sein Programm abzuspielen. Ein neues Aggregat einzubauen wäre nicht so einfach möglich gewesen und mit enormen Kosten verbunden.

Die Lösung:
Unser Konzept sieht eine Kaskadierung der sicherheitstechnischen Anlagen vor. Wir haben eine Priorisierung der auszulösenden Anlagen vorgenommen. Welche Anlagen müssen sofort starten? Für uns waren Fluchtweg-Piktogramme, Sicherheitsbeleuchtung und Überdruckbelüftung elementar. Für den reinen Feuerwehraufzug ist es ausreichend, wenn dieser erst nach fünf bis acht Minuten nach der Auslösung des Alarms anspringt.

Durch den Einbau von Verzögerungselementen an den jeweiligen Verbrauchern wurde der Austausch der gesamten Brandmeldezentrale umgangen. Alle Anlagen starten nun zeitversetzt und verursachen keine Überlastung der NEA. Zusätzlich haben wir überprüft, ob es Anlagen gibt, die nicht relevant sind. Diese wurden vom Notstromaggregat abgekoppelt.

Auch die Brandschutzklappen waren bei der Überprüfung als einfacher Mangel deklariert worden. Bevor aus dieser Problematik ein wesentlicher Mangel wird, wurden alle ca. 200 Brandschutzklappen durch uns überprüft und die Sanierung fachlich begleitet.

Am Ende der Maßnahmen kontrollieren wir, ob alle Punkte umgesetzt worden sind.