Wellnest Carlswerk, Köln
In der ehemaligen Produktionsstätte für Kabel und Drahtseile beabsichtigte das Unternehmen Wellnest eine Filiale für ihre Dayspa zu eröffnen. Neben den Wellnestern in Form von Saunen, Whirlpools und Erlebnisduschen wurden auch Räume zur Büro- und Verwaltungsnutzung, Pausenräume, eine Wäscherei, Technikräume und ein Eingangsbereich in der historischen Industriehalle vorgesehen. Im Rahmen der Umnutzung der Halle, die der Industriebaurichtlinie unterliegt, wurde bauordnungsrechtlich eine Unterteilung in Brandabschnitte notwendig. Es bestand allerdings der Wunsch, den offenen Charakter der ca. 100 m langen und über 6 m hohen Halle zu erhalten. Die in der Halle geplanten Wellnester sollten nicht an das Hallendach angeschlossen und ein ca. 1,2 m hoher Luftraum über den Wellnestern ausgebildet werden. Ein Problem bildeten dabei die sich an den beiden kurzen Hallenseiten gegenüberliegenden Notausgänge mit einer entsprechenden Rettungsweglänge von über 50 m. Mittels einer Brand- und Räumungssimulation wurde untersucht, ob durch die Umnutzung der Halle und der damit zu erwartenden Personenzahl zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Rettungswege erforderlich werden würden oder ob das Schutzziel der Selbstrettung der Personen im Brandfall durch die Bestandssituation sichergestellt werden könnte.
Der Tresen des Eingangsbereiches wurde als relevantes Bemessungsbrandszenario identifiziert. Dieser befand sich in unmittelbarer Nähe zu einer Notausgangstür in Form einer Automatikschiebetür, die im Brandfall automatisch zu öffnen und offen stehen zu bleiben hat, um die Flucht der Personen zu ermöglichen. Bei einer offenen Eingangstür breiteten sich die Rauchgase in der Simulation schnell, d. h. mit hohem Impuls entlang der Deckenkonstruktion aus und führten an Hindernissen zu strömungsinduzierten Verwirbelungen, die Rauchgase in kritischer Konzentration bis auf die schutzzielrelevante Höhe und vor die Tür des Hinterausgangs drückten. Aus diesem Grund wurden gemeinsam mit dem Auftraggeber eine alternative Rettungswegführung über eine zusätzliche Drehflügeltür sowie weitere brandschutztechnische Maßnahmen erarbeitet. Die erneute Auswertung der Brandsimulation zeigte, dass durch die angesetzten Maßnahmen der zugefahrenen Automatikschiebetür des Eingangs sowie einer vorgesehen Rauchschürze eine schnelle und impulshafte Ausbreitung von Rauchgasen verhindert werden konnte. Auf diese Weise konnte sichergestellt werden, alle im Objekt vorgesehenen Personen sicher und zeitnah ins Freie zu führen.
Leistungen
- Brandsimulation
- Räumungssimulation
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Maximilian Privik
Maximilian Privik
B. Sc. Mitglied der Geschäftsführung Brandschutzsachverständiger 0151 146 177-24 privik@brandwerk.teamBastian Stahra
Bastian Stahra
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