Nachweis der Effektivität der natürlichen Entrauchung im mehrgeschossigen Atrium

Herausforderung

Im Herzen von Essen, in direkter Nachbarschaft des Essener Hauptbahnhofes, wird das ehemalige Galeria-Kaufhaus umfangreich modernisiert und mit dem Nebengebäude, der ehemaligen Reichsbank, verbunden.

In der zukünftigen Mixed-Use-Immobilie „Königshof“ entstehen Verkaufs-, Büro- und Verwaltungsflächen, die teilweise über ein mehrgeschossiges Atrium miteinander verknüpft sind.

Im Rahmen der Genehmigungsplanung wurden schutzzielorientierte Nachweise mithilfe von Brandsimulationen geführt. Ziel war es, die dort gewonnenen Ergebnisse unter realen Bedingungen experimentell zu validieren.

Lösung

Die im Atrium durchgeführten Rauchversuche zeigen, dass die natürlichen Entrauchungsmaßnahmen auch bei Abweichungen von baulichen Vorgaben zuverlässig funktionieren.

Sowohl bei automatischer Auslösung als auch im Worst-Case-Szenario mit manueller Verzögerung konnten die Schutzziele der Selbstrettung und der Ermöglichung wirksamer Löscharbeiten erreicht werden.

Selbst unter ungünstigen Bedingungen blieb das Atrium bis nach Abschluss der Räumung weitgehend rauchfrei, und ein ausreichender rauchfreier Bereich am Boden ermöglichte einen sicheren Löschangriff. Eine maschinelle Entrauchung war nicht erforderlich.

Nutzen und Einsparungen

Dank unseres Nachweises konnte die im Bestand vorhandene natürliche Rauchabzugsanlage ohne bauliche Veränderungen verbleiben.

Dem Bauherrn blieb die kosten- und zeitintensive Planung und Ausführung einer maschinellen Entrauchungsanlage erspart.

Der Rauchversuch wurde mit minimalen Betriebsunterbrechungen sowie rückstandsfrei dank geeigneter Brennstoffe und Nebelfluide durchgeführt.

Nachweismethode

Brandrauchversuch, Entrauchungssimulation

Referenzen

VDI 6019 Blatt 1 – Ingenieurverfahren zur Bemessung der Rauchableitung aus Gebäuden – Brandverläufe, Überprüfung der Wirksamkeit
vfdb TB 04-01 März 2020 – Leitfaden Ingenieurmethoden des Brandschutzes

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